Drogerie Niedrig

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Über Drogerie Niedrig

Über 50 Jahre Drogerie Niedrig

An diesem Platz geht der Ursprung einer Drogerie bis aufs Jahr 1886 zurück. In diesem Jahr gründete Heinrich Schneller eine Drogerie. Nach der zweiten Generation (Curt Schneller) und dessen Tod gab es keinen Nachfolger mehr und wurde so 1957 geschlossen. Die damalige Stadtverwaltung war der begründeten Meinung, daß an dieser Stelle eine Drogerie zur Versorgung der Bevölkerung bestehen bleiben muß. Die damaligen Handelsformen HO und Konsum sahen sich beide jedoch nicht in der Lage diese Drogerie fortzuführen, da der Umsatz nur noch geringfügig war und das ganze Geschäft einrichtungsseitig total veraltet. Nur aus diesem Grund bekam Klaus Niedrig, wohnhaft in Spremberg, die Genehmigung zum Zuzug nach Görlitz, der eigentlich gesperrt war,(damals hatte Görlitz 89.000 Einwohner ohne Neubaugebiete) und eröffnete am 1.10.1957 die Drogerie wieder. Das Geschäft wurde hauptsächlich in eigener Arbeit umgebaut und so wieder zeitgemäß gestaltet. Das diese Arbeiten nur am Wochenende und am Abend nach Geschäftsschluss möglich waren sei hier nur am Rande erwähnt, da Handwerker nicht zur Verfügung standen bzw. die finanzielle Grundlage hierfür als Neuanfänger nicht vorhanden war. Gleichzeitig standen und stehen auch heute noch 6 Schaufenster und 7 Schaukästen zur Dekoration an. Bereits 1958 begann der 1.Lehrling und es folgten in den nächsten Jahren drei weitere, die alle die Drogistenprüfung erfolgreich bestanden. In den 60er Jahren wurde durch das damalige Staatssystem das Fortbestehen eines privaten Geschäftes nahezu unmöglich gemacht und so kam 1968 der Abschluss des Kommissionsvertrages mit der HO zwangsläufig. Erklärung: Ware wurde damals nach folgenden Modus zugeteilt, zuerst bekamen die HO-Geschäfte, als zweites Konsum-Geschäfte, Privatgeschäfte wurde an 3.Stelle beliefert. Gleiches betraf auch Löhne und Gehälter - HO-Geschäfte durften Ihren Mitarbeiter die höchsten Gehälter zahlen, an zweiter Stelle auch hier der Konsum, die schlechtesten Tarife waren für Mitarbeiter der Privatgeschäfte vorgeschrieben. Das hatte zwangsläufig zur Folge, daß die selbst Ausgebildeten zur HO abwanderten. Diese von Staatswegen gewollte Benachteiligung konnte nur durch das persönliche Heranschaffen von Ware ausgeglichen werden. Das forderte wiederum viel Freizeit und Fahrten quer durch die damalige DDR. Auch das immer schon zum Sortiment gehörende Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge konnte nur durch persönliche(s) Vorsprechen/ Kontakte und Abholung bei den Herstellern angeboten werden. Nur durch das große persönliche Engagement von Klaus Niedrig und seiner Frau war es möglich, dass das 1957 schon aufgegebene Geschäft in den 80er Jahren mit zur größten Drogerie in Görlitz wuchs. Zu dieser Zeit arbeiteten dann 7 Beschäftigte im Geschäft. Seit 1990 ist Sohn Andreas mit seiner Frau Simone (Drogistin) im Geschäft tätig. Im Mai 1990 erfolgte die Rückumwandlung ins Privatgeschäft, der Kommissionsvertrag wurde gekündigt. Etwa zur gleichen Zeit wurde wieder der Grundstein für einen Handelszweig gelegt, der in Görlitz schon viele Jahre ausgestorben war - Noch in den Räumen der Drogerie wurde wieder das 1.Reformhaus für Görlitz aufgebaut. Sohn Andreas legte dafür seine Prüfungen an der Reformhaus-Fachakademie bzw. IHK Frankfurt/M. ab. Die Sortimentsgestaltung zu diesem Zeitpunkt war unwahrscheinlich schwierig, da sämtliche Waren unbekannt waren und niemand wußte, was unsere Kunden nach der Umbewertung erwerben wollen. Ein Beispiel: Es zeigte sich gleich nach den ersten Wochen, dass ehemalige DDR-Ware völlig passe’ war. Man konnte Kunden direkt beleidigen, wenn man bewährte Produkte anbot. Jeder wollte das Neue, Besondere, Entbehrte erwerben. Das hat sich heute allerdings relativiert. Schon nach ca. 2 Jahren waren Ostprodukte wieder gefragt, weil sie neben guter Qualität einen guten Preis boten und noch heute bieten. Die typische Problematik der Rückführungsansprüche auf das Haus Demianiplatz 34/35 haben dazu geführt, dass äußerlich das Geschäft lange Zeit das Alte blieb. Innen hatte sich aber zwischenzeitlich doch manches geändert. So erfolgte 1991 der zweite, große Umbau von Bedienungstheken zur Freiwahl. Dieser Umbau erfolgte wiederum, diesmal Vater und Sohn, in Eigenregie und -leistung. Im Juni 1996 wurde das Reformhaus Bio Point, Postplatz 13 als Spezialgeschäft wiedereröffnet und erlebte im letzten Jahr, also 2006, sein 10-jähriges Bestehen.. Die Geschäfte führen nunmehr Sohn Andreas gemeinsam mit seiner Frau Simone Niedrig und setzen das Lebenswerk von Klaus Niedrig und seiner Frau mit neuen Ideen und Engagement fort. Klaus Niedrig wurde kurz nach seinem 65.Geburtstag (1997) aus dem Leben gerissen. Im Jahr 1999 wurden die gesamten Räume der Drogerie (3.Umbau in Eigenregie und -leistung) umgebaut und damit die Gesamtverkaufsfläche vergrößert, woraus 2 neue Geschäfte hervorgingen. Die altbekannte Fach-Drogerie wurde mit der ursprünglichen Einrichtung von 1886 wiederhergerichtet und im September 1999 wiedereröffnet. Diese Drogerie ist die letzte Fach-Drogerie in Görlitz überhaupt. Auf der neu entstandenen 2.Verkaufsfläche entstand das Naturkostgeschäft „Der grüne Laden“ ,welches am 1.März 2000 seine Eröffnung erlebte. Die Eröffnung dieses Geschäftes bildet die Folge der eigenen Einstellung zu gesunder Lebensweise und Ernährung sowie Umweltbewußtsein und fairem Handel mit der sogenannten 3.Welt von S. und A.Niedrig. Heute sind im gesamten Unternehmen 7 Arbeitnehmer beschäftigt. Lehrlingsausbildung gehörte zwischenzeitlich ebenfalls dazu. Des weiteren bieten wir interessierten Jugendlichen die Möglichkeit in unserem Unternehmen das Freiwillige Ökologische Jahr zu absolvieren, dafür steht jedes Jahr ein Platz zur Verfügung, der entsorechend betreut wird. Seit 1999 wurde das seit Anbeginn vorhandene Angebot an Erzgebirgischer Holzkunst stark ausgebaut und bereichert ganzjährig das Angebot in der Drogerie auf großer Fläche. Das Angebot an Erzgebirgischer Holzkunst gleichrangig neben den klassischen Drogerieerzeugnissen sowie Heilkräutern und Natur-Arzneimitteln stellen heute das Kernsortiment dar. Eine weitere Veränderung und Erweiterung erfolgte im Jahr 2005, wo über den Räumen der Drogerie in der 1.Etage ein Natur-Kosmetikstudio eröffnet wurde. Neben unserem großen Angebot an Natur-Kosmetik im Verkauf der 3 Geschäfte, Drogerie Niedrig/Reformhaus Bio Point/Naturkost „Der grüne Laden“, haben unsere Kunden nunmehr die Möglichkeit sich auch in der Kosmetikkabine verwöhnen zu lassen. Das Angebot umfasst dort Gesichtsbehandlungen, Massagen sowie Medizin. Fußpflege. Derzeitig wird das Stammhaus Demianiplatz 34/35 auch äußerlich einer Sanierung und damit Aufwertung unterzogen, was den „Handelspunkt Niedrig“ mit seinen 4 Säulen deutlich aufwerten wird. A.Niedrig

Öffnungszeiten

  • Montag-Freitag: von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr
  • Samstag: von 9.00 Uhr bis 12.30 Uhr

Anschrift

Drogerie Niedrig
Demianiplatz 34/35
02826 Görlitz

Telefon: 03581/403364