Gottlob Ludwig Demiani: Unterschied zwischen den Versionen

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Demiani wurde am [[22. April]] [[1786]] in [http://de.wikipedia.org/wiki/Dresden Dresden] als Sohn eines Arztes und Lehrers der Pathologie und Therapie geboren. Bereits frühzeitig erkannten und förderten seine Eltern Gottlobs Intelligenz. Allerdings war seine körperliche Verfassung schwach, so dass er oftmals in den [http://de.wikipedia.org/wiki/Karlsbad Karlsbader Heilquellen] zur Kur weilte.
 
Demiani wurde am [[22. April]] [[1786]] in [http://de.wikipedia.org/wiki/Dresden Dresden] als Sohn eines Arztes und Lehrers der Pathologie und Therapie geboren. Bereits frühzeitig erkannten und förderten seine Eltern Gottlobs Intelligenz. Allerdings war seine körperliche Verfassung schwach, so dass er oftmals in den [http://de.wikipedia.org/wiki/Karlsbad Karlsbader Heilquellen] zur Kur weilte.
  
In Görlitz besuchte er das Gymnasium, danach die [http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4chsisches_Landesgymnasium_Sankt_Afra Fürstenschule in Meißen] und schliesslich studierte er in [http://de.wikipedia.org/wiki/Lutherstadt_Wittenberg Wittenberg] die Rechtswissenschaft. Er begann als Jurist in [http://de.wikipedia.org/wiki/Dresden Dresden] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Bautzen Bautzen]. Dort war er Mitglied der "Reihe der Oberamtsatvokaten zu Buddisin".
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In Görlitz besuchte er das Gymnasium, danach die [http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4chsisches_Landesgymnasium_Sankt_Afra Fürstenschule in Meißen] und schliesslich studierte er in [http://de.wikipedia.org/wiki/Lutherstadt_Wittenberg Wittenberg] die Rechtswissenschaft. Er begann als Jurist in [http://de.wikipedia.org/wiki/Dresden Dresden] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Bautzen Bautzen]. Dort war er Mitglied der "Reihe der Oberamtsadvokaten zu Buddisin".
  
 
[[1814]] wurde er vom Görlitzer Ratskollegium zum [http://de.wikipedia.org/wiki/Senator Senator] berufen. Kurz darauf heiratete er die Witwe des Sächsischen Ministers Friedrich Leopold Knausl (geb. Meißner).
 
[[1814]] wurde er vom Görlitzer Ratskollegium zum [http://de.wikipedia.org/wiki/Senator Senator] berufen. Kurz darauf heiratete er die Witwe des Sächsischen Ministers Friedrich Leopold Knausl (geb. Meißner).
Aufgrund Demianis Fleißes, vertraute der Rat ihm das Amt des Stadtkämmerers an.
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Aufgrund Demianis Fleißes, vertraute der Rat ihm [[1820]] das Amt des Stadtkämmerers an.
  
 
Zum Jahreswechsel [[1832]]/[[1833|33]] wählte der Rat Demiani zum Bürgermeister und Polizeidirigenten.  
 
Zum Jahreswechsel [[1832]]/[[1833|33]] wählte der Rat Demiani zum Bürgermeister und Polizeidirigenten.  
Als der preußische [http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wilhelm_IV._(Preu%C3%9Fen) König Wilhelm IV.] am [[31. Mai]] [[1844]] Görlitz besuchte, erstatte ihm Demiani auf der [[Landeskrone]] Bericht über die Entwicklung in Görlitz. Der König würdigte das Erreichte mit der Erhebung von Görlitz zur [http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fstadt Großstadt] und mit der Ernennung Demianis zum [http://de.wikipedia.org/wiki/Oberb%C3%BCrgermeister Oberbürgermeister].
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Als der preußische [http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wilhelm_IV._(Preu%C3%9Fen) König Wilhelm IV.] am [[31. Mai]] [[1844]] Görlitz besuchte, erstatte Demiani ihm auf der [[Landeskrone]] Bericht über die Entwicklung in Görlitz. Der König würdigte das Erreichte mit der Erhebung von Görlitz zur [http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fstadt Großstadt] und mit der Ernennung Demianis zum [http://de.wikipedia.org/wiki/Oberb%C3%BCrgermeister Oberbürgermeister].
  
Selbstverständlich war Demianis Politik nicht immer ideal. Die Forstorganisation in der [[Görlitzer Heide]] machte ihn bei den dortigen Bewohnern unbeliebt, da diese oft Raubbau betrieben. Demiani selbst ordnete [[1848]] eigenmächtig den Abriss der Stadtmauer am [[Grünen Graben]] an. Aufgrund dessen musste die Stadt den Bau der [[Jägerkaserne]] und des [[Blockhaus |Blockhauses]] selbst tragen.   
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Selbstverständlich war Demianis Politik nicht immer ideal. Die Forstorganisation in der [[Görlitzer Heide]] machte ihn bei den dortigen Bewohnern unbeliebt, da diese oft Raubbau betrieben. Demiani selbst ordnete eigenmächtig den Abriss der Stadtmauer am [[Grünen Graben]] an. Aufgrund dessen musste die Stadt den Bau der [[Jägerkaserne]] und des [[Blockhaus |Blockhauses]] selbst tragen.   
 
Demiani starb am [[5. Juli]] [[1846]] und wurde auf dem [[Nikolaifriedhof]] beigesetzt. Nach der Eröffnung des [[städtischer Friedhof| neuen Friedhofs]] konnte er, seinem Wunsch entsprechend, am [[20. Dezember]] [[1847]] dorthin umgebettet werden.
 
Demiani starb am [[5. Juli]] [[1846]] und wurde auf dem [[Nikolaifriedhof]] beigesetzt. Nach der Eröffnung des [[städtischer Friedhof| neuen Friedhofs]] konnte er, seinem Wunsch entsprechend, am [[20. Dezember]] [[1847]] dorthin umgebettet werden.
  
[Quellen: Erich Feuerriegel, "Ein Denkmal für den ersten Görlitzer Oberbürgermeister",[[Sächsische Zeitung|SZ]] 19.09.2007; Erich Feuerriegel "Der erste Görlitzer Oberbürgermeister"]
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[Quellen: Erich Feuerriegel, "Ein Denkmal für den ersten Görlitzer Oberbürgermeister",[[Sächsische Zeitung|SZ]] 19.09.2007; Erich Feuerriegel "Der erste Görlitzer Oberbürgermeister"; Erich Feuerriegel, "Görlitzer Straßennamen - Persönlichkeiten mit Bezug zu Görlitz" [[Stadt-Bild-Verlag]] ]
  
 
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[[Kategorie:Bürgermeister|Demiani, Gottlob Ludwig]]
 
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Aktuelle Version vom 10. Oktober 2020, 21:02 Uhr

Über Gottlob Ludwig Demiani

Gottlob Ludwig Demiani (*22. April 1786 in Dresden †5. Juli 1846 in Görlitz) war der erste Oberbürgermeister von Görlitz.

Während seiner Amtszeit wurde Görlitz von der mittelalterlichen Enge der Stadtmauern befreit und die Stadt Richtung Süden mit dem Gründerzeitviertel erweitert. Die Trinkwasserleitungen aus Holz wurden durch gusseiserne ersetzt. Er setzte sich für das Anlegen von Grünanlagen Stadtpark, das Bildungs- und Sozialwesen ein.

Demiani handelte nach dem Motto "Man kann nur das für die Stadt ausgeben, was man erwirtschaften kann". In diesem Sinne nutzte er durch eine straffe Forstbewirtschaftung das ökonomische Potenzial der Görlitzer Heide.

Demianis Verdienste wurden mit der Umbenennung vom Rademarkt zum Demianiplatz und der Errichtung des Denkmals gewürdigt.

Leben

Demiani wurde am 22. April 1786 in Dresden als Sohn eines Arztes und Lehrers der Pathologie und Therapie geboren. Bereits frühzeitig erkannten und förderten seine Eltern Gottlobs Intelligenz. Allerdings war seine körperliche Verfassung schwach, so dass er oftmals in den Karlsbader Heilquellen zur Kur weilte.

In Görlitz besuchte er das Gymnasium, danach die Fürstenschule in Meißen und schliesslich studierte er in Wittenberg die Rechtswissenschaft. Er begann als Jurist in Dresden und Bautzen. Dort war er Mitglied der "Reihe der Oberamtsadvokaten zu Buddisin".

1814 wurde er vom Görlitzer Ratskollegium zum Senator berufen. Kurz darauf heiratete er die Witwe des Sächsischen Ministers Friedrich Leopold Knausl (geb. Meißner). Aufgrund Demianis Fleißes, vertraute der Rat ihm 1820 das Amt des Stadtkämmerers an.

Zum Jahreswechsel 1832/33 wählte der Rat Demiani zum Bürgermeister und Polizeidirigenten. Als der preußische König Wilhelm IV. am 31. Mai 1844 Görlitz besuchte, erstatte Demiani ihm auf der Landeskrone Bericht über die Entwicklung in Görlitz. Der König würdigte das Erreichte mit der Erhebung von Görlitz zur Großstadt und mit der Ernennung Demianis zum Oberbürgermeister.

Selbstverständlich war Demianis Politik nicht immer ideal. Die Forstorganisation in der Görlitzer Heide machte ihn bei den dortigen Bewohnern unbeliebt, da diese oft Raubbau betrieben. Demiani selbst ordnete eigenmächtig den Abriss der Stadtmauer am Grünen Graben an. Aufgrund dessen musste die Stadt den Bau der Jägerkaserne und des Blockhauses selbst tragen. Demiani starb am 5. Juli 1846 und wurde auf dem Nikolaifriedhof beigesetzt. Nach der Eröffnung des neuen Friedhofs konnte er, seinem Wunsch entsprechend, am 20. Dezember 1847 dorthin umgebettet werden.

[Quellen: Erich Feuerriegel, "Ein Denkmal für den ersten Görlitzer Oberbürgermeister",SZ 19.09.2007; Erich Feuerriegel "Der erste Görlitzer Oberbürgermeister"; Erich Feuerriegel, "Görlitzer Straßennamen - Persönlichkeiten mit Bezug zu Görlitz" Stadt-Bild-Verlag ]

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