Görlitzer Wehrmann: Unterschied zwischen den Versionen

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(Görlitzer Wehrmann)
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steht an erster Stelle. In dieser Situation erreicht Deutschland eine in Österreich initiierte Aktion mit dem Namen "Wehrmann im Eisen" oder
 
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"Wehrmann in Eisen". Auf eine altze Sage oder einem Mythos fußend werden in einen vorher streng thematisierten Gegenstand Nägel eingeschlagen
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"Wehrmann in Eisen". Auf eine alte Sage oder einem Mythos fußend werden in einen vorher streng thematisierten Gegenstand Nägel eingeschlagen
 
und für jeden eingeschlagenen Nagel wird ein Obulus bezahlt zur Fiananzierung einer bestimmten Sache. Mit der Aktion, die sich sehr schnell
 
und für jeden eingeschlagenen Nagel wird ein Obulus bezahlt zur Fiananzierung einer bestimmten Sache. Mit der Aktion, die sich sehr schnell
 
über Deutschland und Östereich-Ungarn ausbreitete, sollte Geld gesammelt werden für die Kriegswaisen und die Kriegsverwundeten.
 
über Deutschland und Östereich-Ungarn ausbreitete, sollte Geld gesammelt werden für die Kriegswaisen und die Kriegsverwundeten.
Görlitz steigt mit auf den Zug auf und im Juni 1915 beschließt der Magistrat der Stadt Görlitz eine Holzfigur zur Nagelung im Rathaus
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Görlitz steigt mit auf den Zug auf und im Juni [[1915]] beschließt der Magistrat der Stadt Görlitz eine Holzfigur zur Nagelung im Rathaus
 
aufzustellen.Über das Görlitzer Bauamt wurde der Bildhauermeister Hermann Riediger beauftragt eine solche Figur zu schaffen, Kostenpunkt,
 
aufzustellen.Über das Görlitzer Bauamt wurde der Bildhauermeister Hermann Riediger beauftragt eine solche Figur zu schaffen, Kostenpunkt,
 
nicht mehr als 1000,00 Mark. Hauptsponsor dieser Aktion war Kommerzienrat Dr. Weil. Im September [[1915]] war der "Görlitzer Wehrmann",ein
 
nicht mehr als 1000,00 Mark. Hauptsponsor dieser Aktion war Kommerzienrat Dr. Weil. Im September [[1915]] war der "Görlitzer Wehrmann",ein

Version vom 2. September 2011, 23:03 Uhr

Görlitzer Wehrmann

Der "Görlitzer Wehrmann", eine Gestalt die bisher keine richtige Rolle, oder nur immer am Rande erwähnt, in der Görlitzer Stadtgeschichte gespielt hat. Es wird das Jahr 1915 geschrieben, der Erste Weltkrieg hat richtig Fahrt aufgenommen und ein Sieg hat den Nächsten abgelöst. Aber auch immer mehr Meldungen über gefallene Soldaten für Kaiser und Vaterland zieren die Anzeigenseiten der Görlitzer lokalen Presse. Verwundete Soldaten werden in den Heimatlazaretten versorgt und gepflegt. Karitative Einrichtungen bringen sich immer mehr bei der Unterstützung von Verwundeten und vor allen Dingen bei der Hilfe für Kriegswaisen ein. Gelder der Stadt und des Landes fließen nur spärlich, der Krieg steht an erster Stelle. In dieser Situation erreicht Deutschland eine in Österreich initiierte Aktion mit dem Namen "Wehrmann im Eisen" oder "Wehrmann in Eisen". Auf eine alte Sage oder einem Mythos fußend werden in einen vorher streng thematisierten Gegenstand Nägel eingeschlagen und für jeden eingeschlagenen Nagel wird ein Obulus bezahlt zur Fiananzierung einer bestimmten Sache. Mit der Aktion, die sich sehr schnell über Deutschland und Östereich-Ungarn ausbreitete, sollte Geld gesammelt werden für die Kriegswaisen und die Kriegsverwundeten. Görlitz steigt mit auf den Zug auf und im Juni 1915 beschließt der Magistrat der Stadt Görlitz eine Holzfigur zur Nagelung im Rathaus aufzustellen.Über das Görlitzer Bauamt wurde der Bildhauermeister Hermann Riediger beauftragt eine solche Figur zu schaffen, Kostenpunkt, nicht mehr als 1000,00 Mark. Hauptsponsor dieser Aktion war Kommerzienrat Dr. Weil. Im September 1915 war der "Görlitzer Wehrmann",ein über zwei Meter großer Holzritter, fertiggestellt, im Alten Rathaus platziert und feierlich eingeweiht. Den ersten Nagel, einen goldenen Nagel, schlug Oberbürgermeister Snay in den Wehrmann ein. Es folgte der gesamte Magistrat sowie Anwesende der Weihefeier. Die Nägel gab es in unter- schiedlichen Preisklassen, zu 0,50, zu 1, zu 2, zu 10, zu 20, zu 50, der goldene Nagel zu 100 Mark.Euphorisch strömten nun die Görlitzer in das Rathaus um sich an der Nagelung des "Görlitzer Wehrmannes" zu beteiligen. Schulklassen, Vereine, Innungen und ganze Kompanien der in Görlitz und Umgebung stationierten Soldaten, besonders des Inf.Reg. 19 beteiligten sich an der Nagelung des Wehrmannes. Das "genagelte" Geld kam der "Görlitzer Wehrmann-Stiftung" zu Gute und wurde auf Antrag der Bedürftigen ausgezahlt. Es liegen sehr viele solcher Bittgesuche vor, meist von Familien deren Ernährer im Krieg geblieben war und wo jetzt die Söhne oder Töchter Kommunion oder Konfirmation hatten. Jeder der einen Nagel erworben hatte wurde in die Zeichnungsliste der "Wehrmann-Stiftung" eingetragen mit Name, Tätigkeit und Zeichnungsbetrag. Aus Unterlagen und Quellenstudium ist bekannt, dass auch sogenannte Schulnagelungen stattgefunden haben. Dort wurden selbstgefertigte Gegenstände wie z.B. Schilde aus Holz genagelt. Bekannt ist solch eine Nagelung aus der ev. Volksschule Kohlfurt-Bahnhof wo ein Schild mit einen stilisierten Eisernen Kreuz genagelt wurde. Diese Nagelaktionen liefen bis zum Jahre 1916. Das Volksinteresse ließ merklich nach. Gelder aus der "Wehrmann-Stiftung wurden in Görlitz noch bis in das Jahr 1924 auf Antrag ausgezahlt.Der "Görlitzer Wehrmann" soll dann noch bis 1945 im Alten Rathaus gestanden haben, danach soll er zerstört worden sein.

Wer noch mehr über den "Wehrmann in Eisen" wissen möchte der vertraue sich dem allwissenden Internet an.Dort findet er Seiten die sich noch detalierter mit diesem Thema beschäftigen und all die Städte aufgeführt werden in denen ein "Wehrmann in Eisen" stand.

Fotos zum Görlitzer Wehrmann